Mensch Herrmann

Unser wunderschönes Text-Bild-Buch gibt es noch!
Mittlerweile 30 Jahre alt, aus gut gelagerten Beständen

bei Müller-Lütolf in der Schweiz.

Produktion

Theaterhof Priessenthal, Theaterhaus Stuttgart, Bremer Shakespeare Company und Theater Rote Grütze

mit

Martin Lüttge, Norbert Kentrup, Michael Müller-Engelhardt; Buch und Regie: Holger Franke; Musik: Angi Domdey; Ausstattung: Gudrun Schretzmeier  (Uraufführung: 27.10.1988)

Inhalt

Herrmann steht für Jedermann. Er ist zwischen 30 und 45, Lehrer von Beruf, politisch engagiert, gefrustet. Er zweifelt an sich und der Welt und würde am liebsten aus eben dieser Welt verschwinden – wenn es ihm nur gelänge. Diverse elegante Freitod-Versuche scheitern jedoch, und so bleibt Herrmann nur die Flucht nach innen. Eine aufregende Tag-Nacht-Traumreise beginnt. Passagiere an Bord sind: Gott und Luzifer, Engel und Teufel, Adam und Eva.

Eva und Adam haben den Apfel der Erkenntnis genossen und ihre Erleuchtung durch einen Liebesrausch im Gras vervollkommnet. Da verfinstert sich der Himmel, ein Engel übermittelt Gottes Zorn über den Sündenfall. Gott selbst aber ist auch ein Sünder, denn er verlangt von seinen Menschenkindern Schamgefühle und Unterordnung. Und nicht Eva, sondern Adam versündigt sich, weil er Gott gehorcht. Die vitale Eva lässt sich nicht zähmen und bereut den Biss in die Frucht der Erkenntnis nicht. Und der listige Umstürzler Luzifer bringt Gott bei, dass Schöpfung unvollkommen bleibe, solange sie an Gehorsam und Schuld gemessen werde. Diese menschenfreundliche Fassung der Schöpfungsgeschichte hat der deutsche Autor Holger Franke geschrieben. Es ist eine wahrhaft göttliche Komödie.

Presse

„Es ist vor allem den Darstellern, Norbert Kentrup, Michael Müller-Engelhardt und dem herausragenden Martin Lüttge zuzuschreiben, dass es Regisseur Franke gelungen ist, seine Geschichte derart spritzig und effektvoll in Szene zu setzen. Und Angi Domdey, deren Bluesstimme viele Szenen akustisch verfremdet, trägt viel dazu bei, dass die Gratwanderung zwischen Sentiment und Ernüchterung so wirkungsvoll aufgebaut werden kann.“ (Hartmut Zeeb im „extra Blatt“)

„Letztes Bild des Abends: Engel und Teufel tollen verliebt und versöhnt im Bett. Gottvater ist vom Sockel gestoßen, Herrmann zieht augenzwinkernd den Vorhang zu. Dieses Augenzwinkern macht Holger Frankes Theaterproduktion zum sehenswerten Spaß. Es ist das ‘Rote-Grütze’-Augenzwinkern: die aus langer Jugendtheaterpraxis herübergerettete Fähigkeit, sich den Zuschauer warm zu halten, sozusagen Aug’-in-Aug’ mit ihm zu spielen. Das Publikum genießt, überrascht und wachsam, die ungewohnte Aufmerksamkeit, direkt ‘gemeint’ zu sein. Es herrscht die Ungezwungenheit eines Stegreif-Spiels und die Feierlichkeit einer durchbrochenen Konvention. Mensch Herrmann ist eine übermütige Zimmerschlacht, durch deren Heiterkeit schüchtern ein Goethesches ‘… ist gerettet!’ tönt.“ (Peter Kümmel, Stuttgarter Nachrichten)

„Es ist ein Vergnügen, Verwandlungsfähigkeit und Spielfreude von Martin Lüttge und seinen Partnern genießen zu können. Das Stück erfüllt den Traum des Theaterhauses von einer interessanten, vielversprechenden, geistreichen und doch unterhaltenden Eigenproduktion. Wo erlebt man heute noch, dass ein Stück tiefe Lebensfragen verständlich anspricht, sie im Alltäglichen ebenso aufspürt, wie in der Religion und dennoch das Publikum in einer heiteren Stimmung entläßt, die den Mut enthält, das eigene Leben, trotz aller schmerzhaften Widrigkeiten, selbst zu gestalten.“ (Cayo Kutzbach, SWF 2 für Kultur Regional)

 

 


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